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michael herrschel:
deep field
1
Such dir
einen Fleck am Himmel
wo keine Sterne sind
nur Nacht
Denk dir
im Raum über uns
kreist ein gigantisches Fernrohr
ausgerichtet genau dorthin
um lange zu warten
für Tage und Wochen
ein dichtes Netz der
Blicke auszuwerfen
bis dort endlich
nach und nach
sich etwas löst
aus der Finsternis
die leere Tiefe
etwas preisgibt
was nur
vermutet wurde
etwas auftaucht
und sich verfängt
was noch niemand
gesehen hat
ein Funkeln
von uralten
unbekannten
Welten-Inseln
Zeichen der Frühe
beinahe so fern
wie der Anfang
vor aller Zeit
2
Die Wellen des Lichts
von dort werden
blind aufgezeichnet
liegen unzugänglich
unter der Schwelle
menschlicher Sicht
Es braucht eine
Übersetzung in die
Sprache unserer Augen
in die Wellenlänge
unserer Farben
von rot bis violett
Dann erst sehen wir
diese Fülle diese
leuchtenden Punkte
aufgehenden Blüten
züngelnden Flammen
wogenden Feuerquallen
jede einzelne von der Größe
des Andromedanebels
oder der Milchstraße
und feine Punkte
dazwischen lassen
weitere erahnen
Sieh sie dir an
Sie treiben fort
immer noch
und immer weiter
bis die Betrachtung
unmöglich wird
während das All
nicht aufhört zu atmen
sich zu dehnen
Das All und unsere Fragen
haben keine Grenze
und kein Ende
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